Schüler bauen Schulen
13.11.2017 | Der Nepal-Abend in der Abt-Bessel-Realschule in Buchen fand am 9. November nun schon zum zweiten Mal statt - da kann man fast schon von Tradition sprechen.
Während beim letzten Nepal-Abend am 9.12.2016 der Werdegang unserer Schülerfirma und die neue Schulpartnerschaft im Mittelpunkt standen (wir berichteten), ging es diesmal hauptsächlich um das große Abenteuer: Vier Schüler und Projektleiter Daniel Schäfer haben im Oktober gemeinsam mit Schülern aus Freiberg (Sachsen) und aus den Niederlanden bei einem Besuch 3 Wochen lang Nepal und seiner Menschen kennenlernen dürfen. Sicher keine gewöhnliche Reise.
Im ersten Teil des Abends gab Daniel Schäfer einige Infos über die Geografie und die Bevölkerung des Landes weiter. Unterschiede im Bildungswesen, vor allem zu Westeuropa, aber auch die Unterschiede in Nepal zwischen Land- und Stadtbevölkerung wurden dargestellt. Mit der Erinnerung an das verheerende Erdbeben im Jahre 2015 war klar, dass dort immer noch Hilfe benötigt wird. Besonders die ‘Hilfe zur Selbsthilfe’ ist dabei eine wichtige Sache - soll doch der Bevölkerung auch in Zukunft das tägliche Auskommen ermöglicht werden. Dazu gehört im speziellen Fall auch die nachhaltige Hilfe für zukünftige und weitreichende Bildungsangebote. „Bildung ist die einzige Möglichkeit für junge Leute in Zukunft die Armut zu überwinden”, so Daniel Schäfer. Deshalb baut die Namaste Nepal sAG in Sotang die Schule wieder erdbebensicher auf.
3 Wochen in Nepal und dabei auch noch in einer der entlegensten Ecken des Landes, das ist sicher kein Wellness-Urlaub. Aber das musste auch so sein - Hannah, Pauline, Justine und Marco wollten gemeinsam mit ihrem Lehrer sehen, wo der mittlerweile in Buchen und Umgebung verkaufte Nepal-Kaffee herkommt. Sie wollten die Leute kennenlernen, die unter den immer noch schlechten Bedingungen nach dem Erdbeben ihr alltägliches Leben bestreiten. „Erstaunt hat mich, dass die Leute trotz allem so fröhlich und zufrieden waren”, meinte Marco, der die Lebenssituation dort mit unserer hier verglich.
Die meisten der besuchten Orte in Nepal waren nur zu Fuß - das wichtigste Fortbewegungsmittel in Nepal - erreichbar. Die Trekking-Tour mit der nepalesischen Agentur ‘Social-Tours’ hatte es demnach in sich: die körperlichen Anstrengungen waren in den gezeigten Filmen für mich als Zuschauer spürbar. Entbehrungen in Komfort, Verpflegung und sanitären Einrichtungen gehörten zur Tour wie die unzählbaren überwundenen Höhenmeter. Bei einer Wanderung 1000 Höhenmeter ab- und aufwärts zu Fuß zurück zu legen, das prägte den Begriff des ‘Nepali-Flat’ - was man in Nepal eben so mal flach bis wenig hügelig nennt.
Lustige und auch nachdenkliche Geschichten des Abenteuer-Teams ließen den Abend sehr kurzweilig werden: Dazu gehören Riesen-Spinnen auf Toiletten, fürchterlich scharfe Pepperoni, Kinder, die sich über Wollmützen und Spielzeug freuen und vier Schüler der Abt-Bessel-Realschule, die über die Grenzen schauten, über ihren Grenzen hinauswuchsen, grenzenlose Erfahrungen gemacht haben und alles Erlebte sicher nicht mehr vergessen werden: Sie kamen als Gäste, teilweise in Gebiete, die noch nie ein Europäer betreten hatte und gingen als Freunde.
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