Exkursion Laichingen
15.05.2015 | Mit der zur Schauhöhle ausgebauten Eberstadter Tropfsteinhöhle und der Hohle-Stein-Höhle, sowie der Kornäckerhöhle verfügt unsere im geographischen Grenzgebiet am Rande des Odenwaldes gelegene Region über eines der größten und schönsten Höhlensysteme in Süddeutschland.
Lange Zeit hatte man es im sogenannten unteren Muschelkalk gar nicht für möglich gehalten, dass sich dort derart schöne und ausgedehnte Karsthöhlen bilden können.
Nichtsdestotrotz und entgegen dem Motto „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“, unternahm die Geopark-AG der Abt-Bessel-Realschule ihre Jahresexkursion in das Eldorado der Karsthöhlen, die Schwäbische Alb. Mit ihren 2.500 Höhlen ist die Schwäbische Alb im wahrsten Sinne des Wortes so hohl, wie keine andere Region Deutschlands. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Claus Hanak besuchten die Schülerinnen und Schüler der AG die tiefste Höhle der Schwäbischen Alb, die im Alb-Donau-Kreis gelegene Laichinger Tiefenhöhle. Was ist das Besondere an dieser Höhle? Normalerweise sind Höhlen horizontal aufgebaut, diese jedoch weist viele vertikale Strukturen auf. Die Laichinger Tiefenhöhle ist durch Sickerwasser entstanden, das im Felsenkalk des oberen Jura Klüfte gebildet hat. Diese wurden nach und nach erweitert, das untergrabene Material brach nach und die Höhle wuchs. Durch steile Treppen gelangten die Mitglieder der AG in das Innere der Höhle, das aus vielen Gängen und Spalten besteht. Bei der Besichtigung konnten die Schülerinnen und Schüler auf ihrer rund 350 Meter langen Tour unter der Erde 24.000 Jahre alte Tropfsteine bestaunen. Über viele Schächte gelangten sie zunächst in die Große Halle, die sich 40 Meter unter der Erde befindet. Der Abstieg ging weiter bis zur Kleinen Halle auf eine Tiefe von rund 55 Metern. Beim Wiederaufstieg bekamen die Realschüler auch die Gelegenheit in einen 100-Meter-Schacht hineinzusehen, in dem es ganz schön tröpfelte.
Den zweiten Teil der Exkursion bildete die Fahrt zum Blautopf im nur wenige Kilometer von der Laichinger Tiefenhöhle entfernten Städtchen Blaubeuren. Das Wetter am Exkursionstag war schön und so schimmerte das Wasser dieser zweit-wasserreichsten Karstquelle Deutschlands in einem intensiven und beeindruckenden Blau. Diese auffallende blaue Wasserfärbung entsteht durch die Lichtstreuung des kalkgesättigten Quellwassers. Das unterirdische Einzugsgebiet des Blautopfs erstreckt sich heute über 160 Quadratkilometer und im Jahresmittel schüttet er etwa 2,29 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Der 21 Meter tiefe Blautopf bildet den Abfluss der Blautopfhöhle im Blauhöhlensystem sowie der Hessenhauhöhle. Eine spannende Filmvorführung über den „Mythos Blautopf“ und die Erforschung seines Unterwasserhöhlensystems bildete den Abschluss des eindrucksvollen Exkursionstages.
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