Mit Spaß die Sprache des Nachbarn entdecken
12.01.2015 | Das „Francemobil“, das die französische Kultur und Sprache in die Schule bringen will, machte mit der französischen Lektorin Lauréta Agossah Station an der Abt-Bessel-Realschule.
Lauréta Agossah ist eine von zwölf französischen Lektoren, die im Auftrag des Deutsch-Französischen Jugendwerks und des Institut Français durch Deutschland reisen. Unterstützt werden sie dabei von der Robert–Bosch-Stiftung und der Renault Deutschland AG, die für deren Mobilität sorgen.
An der Abt-Bessel-Realschule waren es die Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen, die jeweils eine Schulstunde lang in die Sprache unseres Nachbarn hinein schnuppern konnten. Für die Zuhörer war alles neu, denn diese können erst ab dem folgenden Schuljahr das Fach Französisch als zweite Fremdsprache „ausprobieren“. Nach diesem Jahr kann es dann in der siebten Klasse verpflichtend als Wahlpflichtfach gewählt werden.
Lauréta spricht mit den Schülern ausschließlich in ihrer Landessprache, versteht aber Deutsch. Zunächst schreibt sie das Alphabet an die Tafel und die Schüler sind beim Mitsprechen erstaunt, dass aus dem „H“ ein „Asch“ wird und aus dem „Y“ ein „Igrek“. Beim Galgenmännchenspiel versuchen die Schüler dann mit den gelernten französischen Buchstaben Laurétas Namen zu erraten und freuen sich riesig als sie es geschafft haben. Durch das Vorsprechen von Lauréta fühlen sich die Schüler dazu motiviert, sich einander gegenseitig vorzustellen: „Je m’appelle Lauréta. Et toi?“
Eine andere Gruppe übt die Farben des Regenbogens im Spiel „Arc en ciel“ ein. Nachdem die Farben erklärt wurden und die Schüler eine Karte mit einer bestimmten Farbe gezogen haben, dürfen sie in dem Spiel miteinander die Plätze tauschen, wenn ihre Farbe aufgerufen wird.
Die Freude an der Sprache ist in den Stunden das Wichtigste. Vielleicht wurden einige der Schüler so auch motiviert, Französisch im neuen Schuljahr zu besuchen und so noch ein wenig tiefer hinein zu schnuppern. Zumindest konnten die Schüler, Bedenken oder Ängste gegenüber der fremden Sprache abbauen und erkennen, dass eine Fremdsprache auch Spaß machen kann.
Das Pendant zum Francemobil ist in Frankreich unterwegs. 2004 wurden beide für ihr vorbildliches Engagement mit dem Adenauer-de-Gaulle-Preis ausgezeichnet.